Wie viel Energie benötigt man, um Papier herzustellen?

Die Produktion einer Tonne Frischfaserkopierpapiers erfordert laut Umweltbundesamt genau so viel Energie wie die Herstellung einer Tonne Primärstahl. „Damit ist die Papierindustrie der weltweit fünftgrößte industrielle Energieverbraucher“, heißt es dazu in der „Aktualisierten Ökobilanz von Grafik- und Hygienepapier“ des Umweltbundesamts.

Hinzu kämen die Transporte von Rohstoffen und Fertigprodukten. „Vor diesem Hintergrund wird die Notwendigkeit eines sparsamen Umgangs mit Papier deutlich“, sagt das Umweltbundesamt dazu.

 

Gibt es nachhaltige Alternativen zu Papier?

Das kommt auf den Verwendungszweck an, sagt Klaus Prietzel, Vorsitzender des BUND für Umwelt- und Naturschutz Bremen. Grundsätzlich böten sich zum Transport und zum Verpacken einer Ware Mehrwegverpackungen als Alternative zu Papier an, zumindest in vielen Fällen.

„Bei Flüssigkeiten und Getränken denke ich dabei zuerst an Glas als Alternative zu kaschierten Kartons“, so Prietzel. Bei diversen anderen Verpackungen sei Kunststoff oft die bessere Alternative zu Papier – sofern die Mehrfachverwertung gewährleistet sei. „Und das, obwohl Kunststoff ja zurecht aus verschiedenen Gründen geächtet wird“, fügt er hinzu. Zwar belaste Plastik für sich genommen die Umwelt stärker als Papier. Aber auf die einzelne Verpackung herunter gerechnet, ergebe sich oft ein anderes Bild. Denn für Verpackungen aus Kunststoff sei in der Regel weniger Material vonnöten, um ein Produkt zu schützen, als man hierzu Papier bräuchte. Auch ließen sich Kunststoffverpackungen im Normalfall öfter wiederverwertet als solche aus Papier.

Gänzlich unsinnig findet es Prietzel, für den Einkauf Kunststofftüten durch Papiertüten zu ersetzen. „Das ist keine Lösung“, stellt er fest.